
Zahlreiche internationale Organisationen, Regierungsbehörden und unabhängige Fact-Checking-Plattformen haben dokumentiert, dass von staatlicher Seite kontrollierte russische Nachrichtenquellen gezielt Desinformation und Falschnachrichten verbreiten. Diese Praxis wird oft als Teil einer hybriden Kriegsführung gesehen.
Die bekanntesten dieser Quellen sind:
- RT (früher Russia Today): RT ist ein internationaler, vom russischen Staat finanzierter Nachrichtensender. Er wurde von der Europäischen Union und anderen westlichen Ländern wegen der Verbreitung von Propaganda und Desinformation, insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, sanktioniert und in vielen Ländern gesperrt. Beispiele für Desinformation von RT umfassen die Leugnung von Gräueltaten (wie das Massaker von Butscha), die Verharmlosung der russischen Invasion und die Darstellung der Ukraine als von „Nazis“ regiert.
- Sputnik: Als multimediale Nachrichtenagentur, die ebenfalls vom russischen Staat finanziert wird, hat Sputnik ähnliche Desinformationen wie RT verbreitet. Es wird regelmäßig von der EU-Initiative „EU vs. Disinfo“ als Quelle für irreführende und manipulative Inhalte identifiziert, die darauf abzielen, das Vertrauen in westliche Demokratien zu untergraben.
- TASS und RIA Novosti: Obwohl sie oft als klassische Nachrichtenagenturen auftreten, werden auch sie kritisiert, staatliche Narrative zu verbreiten und Informationen zu manipulieren. Berichte von ihnen werden häufig in westlichen Medien auf ihre Glaubwürdigkeit geprüft.
Ziele der Desinformation:
- Rechtfertigung von Militär- und Politikaktionen: Die russische Regierung nutzt diese Medien, um ihre militärischen Aktionen zu rechtfertigen, indem sie Behauptungen über Bedrohungen aus dem Westen oder die „Befreiung“ der russischsprachigen Bevölkerung verbreitet.
- Spaltung westlicher Gesellschaften: Die Quellen versuchen, soziale und politische Spaltungen in westlichen Ländern zu vertiefen, indem sie polarisierende Themen aufgreifen und falsche Narrative verbreiten.
- Schaffung eines alternativen Narrativs: Es wird versucht, eine alternative Realität zu schaffen, die der Darstellung westlicher Medien widerspricht, um das Vertrauen in unabhängige Nachrichten zu untergraben.
Ein umfassendes Verzeichnis von Desinformationsfällen, die von russischen staatlichen Quellen ausgehen, ist auf der offiziellen Website der Europäischen Union, speziell unter der Initiative „EU vs. Disinfo“, zu finden. Dort werden konkrete Beispiele und Analysen der verwendeten Techniken bereitgestellt.
Die Website der Europäischen Union ist eine offizielle Quelle für die Dokumentation und Analyse von Desinformationskampagnen, die oft von russischen Medien ausgehen.