Indien: Flugzeugabsturz

[FPA SWN • International]

Tragödie in Ahmedabad – Air India-Flug AI 171 stürzt kurz nach dem Start ab

Ahmedabad, Indien – 12. Juni 2025, 13:39 Uhr (IST) Ortszeit

Am frühen Nachmittag des 12. Juni 2025 kam es zu einem verheerenden Flugzeugabsturz im Westen Indiens. Der Air-India-Flug AI 171, ein Boeing 787‑8 Dreamliner mit dem Ziel London-Gatwick, hob um exakt 13:39 Uhr (IST) vom Flughafen Sardar Vallabhbhai Patel International in Ahmedabad ab – und stürzte weniger als eine Minute später in ein angrenzendes Wohnviertel namens Meghani Nagar. Augenzeugen berichten von einer gewaltigen Explosion, schwarzem Rauch und Flammen, die mehrere Gebäude erfassten.

🛫 Flugverlauf und Absturz

Die Maschine erreichte eine Flughöhe von lediglich etwa 190 Metern, bevor sie plötzlich vom Radar verschwand. Kurz vor dem Absturz soll ein Notruf („Mayday“) gesendet worden sein. Der Aufprall erfolgte außerhalb des Flughafens auf dicht bebautem Gebiet – mit verheerenden Folgen.

👥 Menschen an Bord

An Bord befanden sich laut offiziellen Angaben insgesamt 242 Personen: 230 Passagiere und 12 Crewmitglieder. Unter den Passagieren sollen sich 169 indische Staatsangehörige, 53 Briten, 7 Portugiesen sowie 1 kanadischer Passagier befunden haben. Viele von ihnen waren auf dem Weg zu Familienbesuchen oder beruflichen Terminen in Europa.

🚑 Rettungseinsatz & Bergungsarbeiten

Rettungskräfte waren binnen Minuten vor Ort. Mindestens sieben Feuerwehrzüge, zahlreiche Notärzte, Militär- und Katastrophenschutzkräfte kamen zum Einsatz. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich aufgrund der intensiven Brände und eingestürzten Gebäude äußerst schwierig.

Offizielle Zahlen über Tote und Verletzte wurden zunächst nicht veröffentlicht. Allerdings deuteten frühe Angaben darauf hin, dass es sich um einen der schwersten Luftfahrtunfälle der letzten Jahrzehnte in Indien handelt – mit sehr hoher Opferzahl sowohl unter den Insassen als auch am Boden.

🗣️ Reaktionen von Regierung und Airline

Der indische Zivilluftfahrtminister Kinjarapu Rammohan Naidu bezeichnete den Vorfall als „katastrophalen Notfall“ und versprach eine lückenlose Aufklärung. Auch Premierminister Narendra Modi zeigte sich tief betroffen und sprach den Angehörigen sein Beileid aus.

Air India bestätigte das Unglück und teilte mit, dass ein Krisenteam eingerichtet wurde. Angehörige der Opfer wurden über Notfallnummern betreut. Der Airline-Vorsitzende sprach von einem „dunklen Tag für Air India“ und kündigte vollständige Kooperation mit den Ermittlungsbehörden an.

🔍 Ermittlungen und technische Hintergründe

Bei der abgestürzten Maschine handelt es sich um einen Boeing 787-8 Dreamliner – einen modernen Langstreckenjet. Es ist der erste bekannte Totalverlust dieses Modells seit seiner Einführung 2011.

Spezialisten der indischen Luftfahrtbehörde (DGCA) haben gemeinsam mit Boeing ein Ermittlerteam entsandt. Der Flugdatenschreiber und der Cockpit Voice Recorder wurden geborgen und sollen nun Aufschluss über den genauen Unfallhergang geben. Auch Vertreter der US-Luftfahrtbehörde FAA und des Herstellers sind vor Ort.

Laut ersten Berichten wurde die Maschine im März 2024 zuletzt gewartet. Eine mögliche technische Ursache – etwa Triebwerksversagen – ist ebenso Gegenstand der Ermittlungen wie ein möglicher Pilotenfehler oder ein plötzlicher Vogelschlag.

🌍 Internationale Auswirkungen

Da sich über 50 britische Passagiere an Bord befanden, hat das britische Außenministerium bereits Unterstützung für die Ermittlungen angeboten. Auch andere europäische Staaten haben sich betroffen gezeigt. Der Absturz könnte international Debatten über die Zuverlässigkeit moderner Flugzeuge, den Zustand von Flughafeninfrastruktur und die Notfallkommunikation neu entfachen.

📉 Auswirkungen auf Air India und Boeing

Air India steht seit der Übernahme durch den Tata-Konzern im Jahr 2022 unter erheblichem Druck, ihr internationales Image zu verbessern. Der Absturz ist ein Rückschlag für die laufenden Reformen. Auch Boeing gerät erneut in den Fokus. Der US-Flugzeugbauer stand zuletzt wegen Sicherheitsbedenken bei anderen Modellen wie der 737 MAX unter massiver Kritik.


Videoquelle: FOCUS online via YouTube
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