Nachbericht zum Suizid

Der Einsatz wirft Fragen auf

Gestern stürzte sich ein Mann, der sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, von der Dachspitze des Augsburger Rathaus.


Die offenen Fragen

  1. Warum wurde das Sprungkissen nicht flexibel verschoben um ein Auffangen zu gewährleisten?
  2. Warum wurde das Areal „Rathaus“ nicht geräumt und weitgeräumig gesperrt, damit „Zuschauer“ und vor allem „Kinder“ nicht zum „Publikum“ wurde?
  3. Warum bewertete die Polizei die örtliche Situation so ein, dass für die Besucher/Innen des Christkindlemarkt keine „Gefahr“ bestand?
  4. Warum wurden die Höhenretter nicht zu dem Mann gebracht um den Suizid abzubrechen?
  5. Warum wurden die Passanten nicht danach befragt, wer unerlaubterweise Videos/ Fotos angefertigt haben?
  6. Warum kam die Drehleiter nicht zum Einsatz?
  7. Warum hat man nicht mehrere Sprungretter (die Kissen) bestellt über Nachforderung weiterer Drehleitern?
  8. Warum ging man nicht von hinten auf das Dach zu dem Mann hin, während er vorne abgelenkt wird

Social Media

Auf fast allen sozialen Netzwerken wurden massenhaft Videos/ Kurzclips/ Scheinnachrichten verbreitet und zahlreich kommentiert. Die Kommentare waren durchwachsen. Einige beleidigten den Mann, verharmlosten die Situation/ Notlage, andere kritisierten dass überhaupt solche Clips veröffentlicht wurden, andere gaben gefährliche Empfehlungen ab.

Aber die Plattformbetreiberinnen weigerten sich derartige Videos die klar „Suizid“ zeigen sollen, von ihren Plattformen zu löschen! Aber es gab auch Clips die entfernt wurden. Offenbar Einzelentscheidungen.

Angeblicher Abschiedsbrief

Es wurde bekannt, dass der Mann zuvor einen Abschiedsbrief geschrieben haben soll. Es ist bislang unbekannt ob dies tatsächlich zutrifft oder reine Spekulation ist.

Der Tag danach

Am Tag danach erinnert ein Traueraltar an das Geschehen vom Vortag. Kerzen, handgeschriebene Botschaften, Kränze schmückten eine Säule des Rathauses.
Am Vorplatz selbst konnten keine Spuren der Tragödie gesehen werden, wäre sicherlich auch kein wünschenswerter Anblick.
Der Weihnachtsmarkt war gut besucht und die engen Gassen voller Menschen.

Doch das Thema bei vielen war: Der Suizid des Mannes und die Frage nach dem Warum.

Ab 17:30 Uhr keine Durchfahrt

Laut THW wird die Zufahrt zum Rathaus für Alle Fahrzeuge (ausgenommen Sonderfahrzeuge/ Taxi) gesperrt. Auch die Trambahnen dürfen nicht mehr passieren.
Als Grund wurden die Ereignisse von Berlin genannt, wonach Amis Amri mit einem Sattelschlepper in den Berliner Weihnachtsmarkt (Breitscheitplatz) fuhr und zahlreiche Menschen tötete.

In eigene Sache

Normalweise ist es nicht üblich das wir über derartige Tragödien berichten.

Anonyme Beratungsstelle

Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de