Nahost Krieg: Endlich Waffenruhe?

[FPA SWN • Nahost]

Am 24. Juni 2025 wurde ein Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran verkündet, nachdem die USA in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 2025 zentrale iranische Nuklearanlagen bombardiert hatten. Diese US-Angriffe, die unter dem Codenamen „Midnight Hammer“ liefen, zielten auf Anlagen in Fordo, Natanz und Isfahan und setzten dabei hochmoderne bunkerbrechende Bomben (GBU-57) ein, abgeworfen von B-2-Tarnkappenbombern.


Hintergrund der Eskalation

Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran hatten sich bereits seit dem 13. Juni 2025 zu einem offenen Krieg ausgeweitet. Israel hatte unter „Operation Rising Lion“ massive Angriffe auf den Iran gestartet, woraufhin der Iran mit Raketenangriffen auf Israel reagierte (Operation „True Promise III“). Ziel Israels war es, das iranische Atomprogramm zurückzuwerfen und seine Raketenentwicklung zu behindern. Die USA, die Iran zuvor immer wieder gewarnt hatten, keine Atomwaffen zu entwickeln, griffen schließlich direkt in den Konflikt ein.


Der Waffenstillstand vom 24. Juni 2025

US-Präsident Donald Trump verkündete am 24. Juni 2025 einen „vollständigen Waffenstillstand“ zwischen Israel und dem Iran, der gegen 7:30 Uhr Ortszeit (6:30 Uhr MESZ) in Kraft treten sollte. Trump hatte die Einstellung der Kampfhandlungen nach den US-Bombardierungen auf Irans Nuklearanlagen und einem iranischen Vergeltungsschlag auf einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar (der keine Schäden verursachte) angekündigt. Israel und der Iran bestätigten die Feuerpause, wobei der iranische Außenminister zunächst betonte, der Iran habe kein Angebot für einen Waffenstillstand erhalten und sehe keine Notwendigkeit dafür, da er weiterkämpfen werde, bis dauerhafter Frieden erreicht sei.


Bruch und Stabilisierung der Waffenruhe

Trotz der Ankündigung Trumps kam es kurz nach Beginn der vereinbarten Waffenruhe zu weiteren gegenseitigen Angriffen. Israel warf dem Iran vor, die Feuerpause verletzt zu haben, und reagierte mit weiteren Angriffen auf Teheran. Der Iran dementierte dies und beschuldigte seinerseits Israel, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Nach einer eindringlichen Ermahnung durch US-Präsident Trump, der beide Seiten zur Einhaltung der Vereinbarung aufforderte, schienen sich die Parteien jedoch an die Waffenruhe zu halten.


Auswirkungen der US-Angriffe und Bewertung

Erste Berichte des Pentagons und Satellitenbilder deuten darauf hin, dass die iranischen Atomanlagen größtenteils intakt geblieben sind. Die Angriffe sollen das iranische Atomprogramm nach Einschätzung von Geheimdiensten lediglich um einige Monate zurückgeworfen haben, anstatt es vollständig zu zerstören, wie von US-Präsident Trump behauptet. Ein Großteil des angereicherten Urans soll vor den Angriffen an andere, möglicherweise geheime Standorte gebracht worden sein.

Israels Regierungschef Netanjahu sprach trotz der Berichte von einem „historischen Sieg“ und erklärte, Israel habe alle Kriegsziele erreicht. Die Waffenruhe wurde international begrüßt, obwohl Nahost-Experten die Situation in der Region weiterhin als hochgradig instabil einschätzen. Israels Generalstabschef Eyal Zamir erklärte, der „Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei“ und kündigte an, dass Israel nun in eine neue Phase eintrete und sich wieder auf den Konflikt im Gazastreifen konzentriere.

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