
Falsche Berichterstattung im Fall „Judy S.“: Bild Zeitung entschuldigt sich und zahlt Rekordentschädigung
Augsburg, 23. April 2025 – Die Bild Zeitung hat sich öffentlich für eine falsche Berichterstattung im Fall „Judy S.“ entschuldigt und eine Rekordentschädigung von 150.000 Euro an die betroffene Berliner Polizistin gezahlt. Dies gab das Medienhaus nach einem außergerichtlichen Vergleich bekannt.
Die Bild-Zeitung hatte in mehreren Artikeln im November 2024 schwerwiegende und falsche Behauptungen über Judy S. aufgestellt. Unter anderem wurde fälschlicherweise berichtet, sie sei eine Transfrau, die beim Sex in ihrer Wohnung zwei Männer unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht habe, auch unter Verwendung einer Penispumpe.
Wie sich nun herausstellte, waren keine dieser Behauptungen zutreffend. Die Bild Zeitung veröffentlichte am heutigen Tag eine prominente Richtigstellung in ihren Print- und Onlineausgaben, in der sie sich für die Falschberichterstattung entschuldigte und bedauerte, Judy S. mit den Artikeln großen Schaden zugefügt zu haben.
Auch Bild-Chefredakteurin Marion Horn äußerte sich auf LinkedIn und räumte ein Versagen der Redaktion ein. Sie hoffe, dass Judy S. die Entschuldigung irgendwann annehmen könne.
Der Fall hatte hohe Wellen geschlagen und massive Kritik an der Bild Zeitung hervorgerufen. Medienanwalt Christian Schertz, der Judy S. vertrat, bezeichnete die Berichterstattung im Vorfeld als „monströsen Rufmord“. Hinweise der Polizei auf Fehler in der Berichterstattung seien von der Bild Zeitung zunächst ignoriert worden.
Der Deutsche Presserat hatte die Bild Zeitung für die Berichte über Judy S. bereits gerügt. Die inzwischen erfolgte Entschuldigung und die Zahlung der Rekordentschädigung unterstreichen die Schwere der Falschberichterstattung.
Hinweis: Dieser Pressebericht basiert auf aktuellen Medienberichten und fasst die wichtigsten Entwicklungen im Fall „Judy S.“ und der Entschuldigung der Bild Zeitung zusammen.
Bildquellen: YouTube Video s.o.