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Messerangriff in Herdecke: Neu gewählte SPD-Bürgermeisterin Iris Stalzer lebensgefährlich verletzt – Hintergründe völlig unklar

Herdecke (NRW), 7. Oktober 2025 – Die nordrhein-westfälische Stadt Herdecke (Ennepe-Ruhr-Kreis) wird am heutigen Dienstag von einem erschütternden Gewaltverbrechen heimgesucht: Die erst vor Kurzem gewählte Bürgermeisterin Iris Stalzer (SPD) ist Opfer eines brutalen Messerangriffs geworden und schwebt in Lebensgefahr. Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet und ermittelt mit Hochdruck.

Hergang der Tat und Zustand des Opfers

Der schwerwiegende Vorfall ereignete sich nach Medienberichten am Dienstagmittag im Umfeld des Wohnhauses der 57-jährigen Politikerin. Iris Stalzer, die erst in der Stichwahl am 28. September 2025 zur neuen Bürgermeisterin von Herdecke gewählt wurde und ihr Amt offiziell am 1. November antreten sollte, wurde mit mehreren Stichverletzungen in ihrer Wohnung aufgefunden.

Sicherheitskreisen zufolge erlitt die SPD-Politikerin, die auch als Rechtsanwältin tätig ist, Stiche in den Bauch- und Rückenbereich. Ihr Sohn soll die Schwerverletzte gefunden haben. Nach übereinstimmenden Berichten soll Stalzer, bevor sie ins Krankenhaus gebracht wurde, angegeben haben, sie sei auf offener Straße von mehreren Männern angegriffen worden. Sie befindet sich in kritischem Zustand und kämpft in einem Krankenhaus um ihr Leben.

Ermittlungen und offene Fragen

Unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Angriffs lief in der 22.500-Einwohner-Stadt ein Großeinsatz der Polizei an. Neben einem Notarztwagen war auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz. Die Polizei Hagen, die für den Ennepe-Ruhr-Kreis zuständig ist, bestätigte den Einsatz und die eingeleitete Ringfahndung, hielt sich zu den konkreten Details zunächst bedeckt.

Die Hintergründe der Tat sind derzeit völlig offen. Die Ermittler prüfen mit Hochdruck, ob es sich um eine politisch motivierte Gewalttat handelt oder ob das Motiv im persönlichen Umfeld der verheirateten Mutter von zwei Kindern liegt. Bislang gibt es keine offiziellen Angaben zu Tatverdächtigen.

Politische Reaktionen

Der brutale Angriff auf eine gewählte Kommunalpolitikerin löste parteiübergreifend Bestürzung aus. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigte sich tief betroffen und forderte eine rasche Aufklärung der „abscheulichen Tat“. Er schrieb auf der Plattform X: „Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen.“

Auch die SPD und andere politische Vertreter in Nordrhein-Westfalen drückten ihre Solidarität aus und verurteilten die Gewalt. Der Vorfall unterstreicht auf erschreckende Weise die zunehmende Gefährdung von Amtsträgern und Kommunalpolitikern.

Die politische Arbeit in Herdecke steht vorerst unter dem Eindruck dieses Verbrechens. Die konstituierende Sitzung des Rates, bei der Iris Stalzer am 4. November ihr Amt offiziell antreten sollte, ist aktuell überschattet.

Die Ermittlungen der Mordkommission dauern an. Neue Informationen werden erwartet, sobald die Polizei Hagen eine Pressekonferenz abhält.