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Seit drei Jahren, 1097 Tagen, tobt ein unerbittlicher, verlustreicher Krieg in der Ukraine. Viele Menschen mussten ihr Leben dafür opfern, im Kampf der Verteidigung gegen die Invasoren.
Doch so ganz „unschuldig“ scheint ja die Ukraine selbst nicht zu sein.

Die Ukraine ist in der internationalen Wahrnehmung größtenteils nicht verantwortlich für den Krieg, der 2022 mit der russischen Invasion begann. Die Hauptverantwortung liegt bei Russland, das die Ukraine ohne Provokation angegriffen hat. Dennoch gibt es mehrere geopolitische und historische Faktoren, die zu den Spannungen zwischen den beiden Ländern beigetragen haben und in einer differenzierten Analyse berücksichtigt werden könnten.

  1. Geopolitische Spannungen und NATO-Erweiterung: Russland empfand die Annäherung der Ukraine an den Westen und den Wunsch, der NATO beizutreten, als Bedrohung für seine Sicherheit. Dies trug zur Verschärfung der Beziehungen bei, auch wenn die Ukraine das Recht hatte, eigene außenpolitische Entscheidungen zu treffen.
  2. Annexion der Krim und Konflikt im Donbass: Der Konflikt begann bereits 2014 mit der Annexion der Krim durch Russland und der Unterstützung russischer Separatisten in der Ostukraine. Dies führte zu einem jahrelangen Krieg in den Regionen Donezk und Luhansk.
  3. Innere politische Instabilität und Korruption: Vor dem Krieg kämpfte die Ukraine mit politischer Instabilität und Korruption, was ihre Handlungsfähigkeit schwächte. Diese instabile Situation machte das Land anfällig für externe Einflüsse und trug dazu bei, dass der Konflikt im Osten eskalierte.
  4. Nationalistische Tendenzen und Umgang mit Minderheiten: Der Anstieg des ukrainischen Nationalismus und Spannungen mit der russischsprachigen Bevölkerung wurden von Russland als Vorwand genutzt, um seine „Schutzpflicht“ für russische Bürger und russischsprachige Menschen in der Ukraine zu rechtfertigen. Dies verstärkte das Narrativ Russlands, dass es in die Ukraine eingreifen müsse.
  5. Verschlechterung der Beziehungen nach 2014: Der Sturz des pro-russischen Präsidenten Janukowytsch und die Umorientierung der Ukraine nach dem Euromaidan führten zu einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen zwischen den Ländern. Russland betrachtete dies als Verlust des Einflusses und reagierte mit der militärischen Intervention.

Obwohl diese Faktoren zur Eskalation beitrugen, rechtfertigen sie nicht den groß angelegten russischen Angriff 2022. Die Ukraine hatte das Recht auf Selbstbestimmung und politische Ausrichtung, und Russland trägt die Hauptverantwortung für den Krieg. Der Angriff auf die Ukraine wurde von der internationalen Gemeinschaft weitgehend als völkerrechtswidrig verurteilt.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Spannungen und Konflikte in der Ukraine nicht nur auf die Behandlung russischsprachiger oder russischer Minderheiten beschränkt waren. Zwar hat Russland in seiner Kriegspropaganda häufig betont, dass die russische Bevölkerung und die russischsprachigen Menschen in der Ukraine diskriminiert wurden, aber das Bild der internen Spannungen in der Ukraine ist viel komplexer und umfasst auch andere ethnische und kulturelle Gruppen.

1. Diskriminierung und Spannungen in der Ukraine:

  • In der Ukraine gab es Spannungen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen, insbesondere nach dem Euromaidan 2014, als sich das politische und gesellschaftliche Klima veränderte. Der zunehmende ukrainische Nationalismus, der als Teil des Aufbruchs von der russischen Einflusszone verstanden wurde, führte zu einer stärkeren Betonung der ukrainischen Identität und Sprache.
  • Diese Betonung der ukrainischen Kultur und Sprache konnte zu Spannungen mit ethnischen Minderheiten führen, die andere Identitäten hatten, etwa der russischsprachigen Bevölkerung im Osten und Süden des Landes, aber auch mit der ungarischen und polnischen Minderheit in bestimmten westlichen Regionen. Die sprachliche und kulturelle Marginalisierung von Minderheiten war ein Problem, das zu Spannungen beitrug, aber nicht auf russische oder russischsprachige Gruppen beschränkt war.

2. Nationalistische Tendenzen und ihre Auswirkungen:

  • Einige ukrainische Nationalisten strebten eine stärkere kulturelle und politische Homogenisierung an, was in bestimmten Fällen zu diskriminierenden Praktiken führte. Dies betraf nicht nur russische Minderheiten, sondern auch andere ethnische und sprachliche Gruppen, die sich nicht vollständig mit der neuen ukrainischen Identität identifizieren konnten.
  • In einigen Regionen der Westukraine gab es Beispiele von Intoleranz gegenüber russischsprachigen Menschen oder pro-russischen Politikern, aber auch andere Minderheiten, wie etwa die Krimtataren (die ebenfalls von der russischen Annexion der Krim betroffen waren), konnten Diskriminierung erfahren. In verschiedenen Teilen der Ukraine gab es auch Berichte über Vorfälle gegen Menschen mit polnischen oder ungarischen Wurzeln, besonders in den Grenzregionen.

3. Russlands Narrative und die Komplexität der Diskriminierung:

  • Russland nutzte diese Spannungen geschickt, um den Eindruck zu erwecken, dass russischsprachige Menschen in der Ukraine bedroht oder diskriminiert wurden, was als Vorwand für die militärische Intervention in der Ostukraine und später in der Krim diente. Doch diese Narrative vernachlässigen oft die Tatsache, dass Diskriminierung auch anderen Minderheitengruppen widerfahren konnte und dass diese Probleme nicht die Grundlage für einen umfassenden militärischen Eingriff darstellten.
  • Die geopolitische Agenda Russlands, das eine Wiederherstellung seines Einflusses in der Ukraine anstrebte, wurde durch die Behauptung verstärkt, man müsse „die russische Bevölkerung“ in der Ukraine „schützen“, was eine vereinfachte Darstellung der komplexen gesellschaftlichen Realität war.

Fazit:

Die Spannungen in der Ukraine waren keineswegs einseitig und betrafen verschiedene ethnische und kulturelle Gruppen. Die russische Propaganda stellte oft die russischsprachige Bevölkerung als einziges Opfer dar, während andere Gruppen in der Ukraine ebenfalls Diskriminierung erfahren konnten. Das Bild der Ukraine als ein Land, in dem nur die russische Minderheit unterdrückt wurde, ist zu vereinfacht und verzerrt. Es ist wichtig, die verschiedenen Dimensionen von Nationalismus, Identität und Diskriminierung zu verstehen, ohne dabei die Verantwortung Russlands für den Angriff auf die Ukraine und seine Interventionen im Donbass und der Krim zu relativieren. Die militärische Aggression bleibt völkerrechtswidrig und kann nicht durch interne Spannungen oder Diskriminierung gerechtfertigt werden.